Über 200.000 Mal im Jahr brennt in Deutschland ein Haus, eine Wohnung, eine Fabrikanlage oder eine Freifläche. Je nach Wetterlage und Jahreszeit ist die örtliche Feuerwehr unterschiedlich stark ausgelastet – und unterschiedlich schnell am Einsatzort. Ein guter, sprich effizienter und zugleich individueller, Brandschutz gilt demnach als das A & O für die Sicherung des eigenen Lebens sowie das der Familie und weiteren Personen wie etwa Angestellten. Eines der vielen Kernelemente einer Brandschutzvorsorge stellt der Feuerlöscher dar. Er gilt als der Allrounder unter den Brandbekämpfungsmitteln. Insbesondere seine Mobilität und sein vergleichsweise geringer Wartungsbedarf machen dieses Löschmittel zu einem Favoriten der modernen Brandbekämpfung. Doch: Feuerlöscher ist nicht gleich Feuerlöscher! Worauf Sie bei der Wahl dieses Helfers achten sollten, welcher Typ Brandschutz sich für welche Situation am besten nutzen lässt, und was bei der Lagerung, Instandhaltung und Verwendung zu bedenken ist, erfahren Sie hier.
Ein erstes Kriterium, das die Auswahl des Feuerlöschers beeinflusst, stellt die Größe beziehungsweise das Volumen dar. Die Rechnung scheint simpel: Desto mehr Inhalt der Feuerlöscher fasst, desto mehr Brandfläche vermag dieser zu löschen. Jedoch fließt auch die Trennung beziehungsweise Nichttrennung von Lösch- und Treibmittel in diese Rechnung ein. So sind in einem Dauerdrucklöscher beispielsweise Treib- und Löschmittel in ein und demselben Behälter gefüllt. Anders also als bei Aufladelöschern, bei denen die Mittel in getrennten Bereichen gefüllt sind. Achten Sie deshalb auf das Mischverhältnis! Einige Hersteller machen zudem Angaben über die Löschleistung. Diese sind jedoch nur als Richtwerte zu verstehen: Verlassen Sie sich nicht auf die Angaben der Produzenten! Gehen Sie im Zweifelsfall auf Nummer sicher und installieren Sie einen zweiten Löscher. Die Installation birgt einen weiteren wichtigen Punkt. Wo gehört ein Feuerlöscher hin? Wie lässt sich ein optimaler Zugriff gewährleisten? Eine universalgültige Antwort auf diese Fragen zu geben, ist unmöglich. In erster Linie sollte der Löscher leicht zu erreichen sein: Positionieren Sie den Feuerlöscher auf keinem Fall in abgesperrten Bereichen wie in der alltagssprachlichen Besenkammer oder in Wartungsräumen, zu denen lediglich autorisiertes Personal Zutritt hat. Zugleich sollte der Brandschutz nicht „frei“ im Raum platziert sein. Da die Behälter unter Druck stehen, bergen unbefestigte Löscher ein Sicherheitsrisiko! Auch vor Sonneneinstrahlungen sollten Sie die Flasche schützen. Eine gute Lösung stellen Haltesysteme und Aufbewahrungsboxen dar. Wichtig: Kennzeichnen Sie die Boxen als solche und legen Sie, wenn vorhanden, die Anleitung zum Lösen der Vorrichtung bei. Ferner sollte das Gewicht des Löschers beachtet werden. Für einen geübten und kräftigen Mann mag es ein Leichtes sein, mit einem 6 oder gar 10 Kilogramm schweren Feuerlöscher zu hantieren. Doch für weniger versierte Personen können sich solch XL-Lösungen in Stresssituationen als nahezu unbrauchbar entpuppen. Insbesondere, wenn der Brandherd einige Meter von der Aufbewahrungsstelle entfernt ist und der Löscher entsprechend weit transportiert werden muss. Demnach kann sich die Platzierung mehrerer kleiner Feuerlöscher als Vorteil erweisen. Wie viele Feuerlöscher Sie als Arbeitgeber beispielsweise zu installieren haben, hängt von der Betriebsfläche ab – nicht von der Mitarbeiterzahl! Zudem ist in jedem Stockwerk mindestens ein Löscher aufzustellen. Sie möchten wissen, wie viele Feuerlöscher Sie konkret zur Verfügung stellen müssen? Mit dem Brandschutzmittelrechner können Sie je nach Fläche und Löschklasse die gesetzlichen Vorgaben ermitteln.
Brandschutz in der Praxis: Übung macht den Meister
Sie sehen: Die Auswahl an Feuerlöschern ist groß; beim Einsatz ist einiges zu beachten. Wir raten jedem, die Benutzung eines Feuerlöschers zu üben – und nicht nur theoretisch durchzuspielen! Doch Vorsicht: Je nach Klasse kann ein einmal genutzter Feuerlöscher nicht ohne Weiteres wieder als Brandbekämpfung zurückgestellt werden. Aufladelöscher etwa dürfen, sofern fachgerecht nachgefüllt, wieder freigegeben werden – Dauerdrucklöscher keineswegs.
Um sich mit allen Anforderungen an einen modernen Brandschutz vertraut zu machen, raten wir zu der Teilnahme an einem Brandbekämpfungslehrgang. Diese Lehrgänge sind in zahlreichen Betrieben gesetzlich vorgeschrieben! Möchten Sie sich und Ihre Kollegen fit machen im Kampf gegen Feuer und Flamme? Nutzen Sie unser Kontaktformular! Selbstverständlich können Sie auch ohne Kontaktaufnahme eine Bestellung aufgeben sowie weitere Dienste anfragen. Die Wartung Ihrer Brandvorsorge – etwa das Überprüfen, Nachfüllen und notfalls Austauschen der Feuerlöscher – gehört ebenfalls zu unserem Leistungsspektrum Ganz zu schweigen von der lokalen Inspektion, Beratung und Schulung. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!
Die Klassen im Detail
Von zentraler Bedeutung bei der Auswahl des passenden Feuerlöschers ist das Löschmittel. Weit verbreitet sind derweil:
• Wasserlöscher
• Schaumlöscher
• Pulverlöscher
• Kohlendioxidlöscher
Mittlerweile gelten Schaumlöscher als Brandschutz als sehr gefragt und haben die Alternativen nahezu verdrängt. Der Grund: Löschschaum ist nicht leitend und zudem leicht von dem Löschgut sowie von der Umgebung zu reinigen. Werden zum Beispiel Brände an elektronischen Komponenten, Maschinen oder Leitungen bekämpft, dürfen keinesfalls Wasserlöscher zum Einsatz kommen. Löschpulver lässt sich wiederum nur schwer entfernen und Kohlendioxid kann in geschlossenen Räumen die Atemwege heftig reizen. Sowohl Pulver- als auch Kohlendioxidlöscher haben gegenüber dem Wasserlöscher jedoch den Vorteil, dass sie weder elektrische Leitungen beschädigen noch so viel wiegen. Eine besondere Löschung erfordern Güter, die aus Metall bestehen. Werden Metallspäne aufgewirbelt oder zu stark abgekühlt, herrscht Explosionsgefahr! Wir haben deshalb eine Reihe an Metallbrandlöscher in unsere Produktpalette aufgenommen: Gemäß den Anforderungen an Feuerlöschern der Klasse D können Sie mit einem unserer Metallbrandlöscher ohne Sorge vor Rückentzündungen und Materialverstreuung Brände bekämpfen. Nicht weniger behutsam sollten Brände an Batterien bekämpft werden. Ein Paradebeispiel für diesen Umstand stellen brennende E-Autos dar. Laut Hersteller bergen die rollenden Batterien eine geringere Brandgefahr als Kraftstoff betriebene Fahrzeuge. So könne sich der Brandherd nicht durch austretenden Sprit vergrößern, doch Batterielöscher werden nicht ohne Grund hergestellt und benutzt: In den Löschmitteln ist eine zweiprozentige Neuruppin-Lösung beigefügt, sodass zum Beispiel Lithium-Ionen-, aber auch Lithium-Polymer-Akkus, im Handumdrehen gelöscht werden können und keine Verätzungen drohen. Last but not least sei an den „Allrounder“ gedacht: Der ABC-Feuerlöscher galt eine lange Zeit als die Wunderwaffe der modernen Brandbekämpfung. Der Code ABC stehet für die drei elementaren Güterklassen, für die dieser Typus ausgerichtet ist: Feststoffe (A), Flüssigkeiten (B) und Gase (C) sollen von einem ABC-Löscher gefahrlos werden können. Die Beispiele der Metall- und Batterielöscher zeigen jedoch, dass diese Wunderwaffe nur bedingt als eine solche anzusehen ist. Übrigens: Für Großküchen werden Fettlöscher empfohlen und in Flugzeugen kommen ebenfalls Spezialfeuerlöscher zu Einsatz, um die Luftzirkulation der Kabinen nicht zu beeinträchtigen.